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Buch-Neuerscheinung "Schattensprünge": "Das Glück hängt von der Sprache ab"

10.04.2015

 

 

Die Autorin Gaby S. Graupner Autorin Gaby S. Graupner, Vortragsrednerin, Unternehmens-Trainerin und Past-President der German Speakers Association, im text-ur-Interview zu ihrem neuen Buch "Schattensprünge: 13 Anstöße, um über sich hinauszuwachsen". Mit persönlichen, berührenden Geschichten, inspirierenden Thesen und kreativen Ideen hilft Gaby Graupner dem Leser, zu entwickeln, was in ihm steckt, und zeigt, wie er anspruchsvolle persönliche und private Ziele erreichen kann und welche Rolle die Sprache dabei spielt, das persönliche Glück zu finden. 

 

Dr. Christiane Gierke: Gaby, Du stellst in Deinem Buch „Schattensprünge. 13 Anstöße, um über sich hinauszuwachsen“ ein paar steile Thesen auf. Unter anderem, dass das Glück von der Sprache abhängt. Wieso sollte das so sein?

Gaby S. Graupner: Als Referentin, Speaker und Vortragsrednerin auf vielen Bühnen schaue ich mir natürlich auch gerne meine Kolleginnen und Kollegen an. Schon nach den ersten fünf Sätzen weiß ich, ob das für mich ein guter Vortrag wird oder nicht. Das Gleiche gilt auch oft, wenn sich Ihr Gesprächspartner vorstellt oder Sie am Telefon zum Beispiel bei einer Reklamation begrüßt werden: Sie wissen sofort, ob das ein gutes Treffen bzw. ein gutes Gespräch wird.

Die Auswahl der Worte hat großen Einfluss auf die Akzeptanz und die Glaubwürdigkeit des Sprechers. Dabei die richtigen Worte für die richtige Situation zu finden, ist eine bedeutende Kunst. Prof. Dean Tremoli vom kalifornischen polytechnischen Institut meint dazu: „Einkommen ist relativ zum Vokabular und zwar in jedem Berufsfeld. Ihre Chancen wachsen proportional zu ihrem Wortschatz.“
Mehr Akzeptanz, mehr Glaubwürdigkeit, mehr Einkommen und vieles mehr - wenn das nicht auch mehr Glück bedeutet, was dann?

Dr. Christiane Gierke: Nennt sich der Esel immer noch zuerst – oder ist heute in Zeiten der „Selbstvermarktung“ derjenige der Esel, der sich NICHT zuerst nennt?

Gaby S. Graupner: Nun, bescheiden in der Ecke zu stehen und zu warten, dass ein anderer erzählt, wie toll ich bin, kann dauern. Natürlich wirkt es sehr, wenn andere erzählen, dass ich eine unterhaltsame Speakerin bin oder dass ich für viele Herausforderungen Lösungen parat habe… Doch was macht man, wenn gerade kein anderer da ist, der dies über einen sagt? Hier ist mir der Spatz in der Hand wichtiger als die hehre Taube auf dem Dach!

Heute ist Bescheidenheit im Allgemeinen wenigstens im Berufsleben nicht mehr sehr sinnvoll – und übrigens ist das sowieso eher ein Problem von Frauen. Männer sehen das meistens anders. Doch Vorsicht, keine vorschnellen Urteile - mit „anders“ ist folgendes gemeint: „Ich kann sagen, was ich kann oder bin und mein Gesprächspartner wählt aus, ob es für ihn glaubwürdig ist oder nicht.“ Das hat per se nichts mit Angeben zu tun, sondern mit wichtigen Fakten.

Im Grunde hat jeder die Verpflichtung anderen zu sagen, welchen Nutzen man mit ihm einkauft! Wobei „einkauft“ nicht nur den Wert, den Return on Invest, für eine direkte Auftragsbeziehung meint, sondern auch die vielen immateriellen Werte, die wir als kompetente Menschen und Experten für unser Gegenüber, für die Zuhörer und Leser unseres Wissens, mitbringen.

Dr. Christiane Gierke: Viele Bücher und Autoren bringen den Menschen bei, NEIN zu sagen – quasi als Allheilmittel gegen Überlastung, Überforderung, Burnout. Du bist hingegen überzeugt, dass es EBEN NICHT gut ist, oft „nein“ zu sagen. Warum nicht?

Gaby S. Graupner: Es gibt das Polaritätsgesetz. Das bedeutet: Wo es Liebe gibt, gibt es auch Hass. Wo Frieden zu finden ist, finden wir auch Krieg. Das heißt: Jede Reaktion hat Vorteile und gleichzeitig auch Nachteile. Dies wiederum bedeutet, dass Fälle gibt, in denen ein „Nein“ ausgesprochen sinnvoll ist. Genauso viele Fälle gibt es jedoch auch, in denen ein „Nein“ weniger zweckmäßig ist.

Ein einfaches Beispiel: Du rufst in einem Unternehmen an und willst Herrn Meier sprechen. Die Assistentin oder der Assistent erzählt Dir, dass Herr Meier erst am Nachmittag kommt und bietet Dir mit folgendem Satz Hilfe an: „Kann ich Ihnen helfen.“ Jetzt kommt es: Du - wobei Du, Christiane, würdest den Fehler wohl nicht machen - antwortest mit „Nein!“ - besonders nette Zeitgenossen mit „Nein, danke.“ Und doch bedeutet diese Wendung für mich einen Schlag ins Gesicht….. der Assistentin oder des Assistenten. Denn schöner als ein total überflüssiges und wenig wertschätzendes „Nein“ wäre es zu sagen: „Ja, gerne - richten Sie ihm bitte aus, ….“
Oder Du fragst in einem Unternehmen nach elektronischen Bauteilen, wie zum Beispiel aktive Bauelemente, und als Antwort erhältst Du: „Leider haben wir keine aktiven Bauelemente…“ Dabei ist das Unternehmen, mit dem Sie gerade sprechen, Marktführer für passive Bauelemente. Die richtige Antwort ist also nicht: „Nein, haben wir nicht“, sondern „Wir sind der Marktführer für … und wollen Ihnen dennoch helfen – mein Vorschlag ist: …“. Wenn dann im nächsten Satz das „nein“ doch kommt, ist das vollkommen in Ordnung. Aber nützen wir doch erst einmal unsere Chancen!

 

 Gaby S. GraupnerGaby S. Graupner: Autorin, Vortragsrednerin, Unternehmens-Trainerin und Past-President der German Speakers Association, im Blog-Interview bei text-ur zu ihrem neuen Buch "Schattensprünge: 13 Anstöße, um über sich hinauszuwachsen"

 

 

 

 

 

 

Dr. Christiane Gierke: Welche sind die besten Gedanken der „Schattenspringer“, welche bringen die Schattenspringer unter den Leserinnen und Lesern mit Sicherheit weiter?

Gaby S. Graupner: Diese Frage ist ähnlich der Frage: „Wer ist dein Lieblingskind?“ Ich habe drei (lacht).

Die Frage kann ich nicht guten Gewissens beantworten. Natürlich kann ich sagen, welche Gedanken ich selbst als besonders nützlich empfinde. Doch am Ende kann nur die Leserin, der Leser meines Buches persönlich entscheiden: Was spricht ihn oder sie an? Wo müsste sie oder er den größten Mutsprung wagen? Was hört sich am schwersten zum Umsetzen an? Denn das scheinbar Schwerste ist mit Sicherheit der beste Impuls für denjenigen Leser. Wichtig, wahr und wesentlich: Desto schwieriger es für einen selber klingt, desto größer ist der Fortschritt, den man anschließend geschafft hat.

Dr. Christiane Gierke: Gaby, Du erzählst in Deinem Buch viele sehr private Geschichten von Dir, gibst intime Erfahrungen preis, bist sehr nah erfahrbar am Leser. Dein Storytelling sind keine „Storys“, es sind ehrliche Episoden aus Deinem Leben. Was hat das mit Dir gemacht? Wie ist es Dir im Schreibprozess ergangen?

Gaby S. Graupner: Ja, das stimmt! Ich habe lange überlegt, ob es sinnvoll ist, die eigenen Lebensgeschichten in einem Sachbuch offenzulegen, da es ja keine Biographie ist.
Als Leserinnen und Leser habe ich mir beim Schreiben ganz konkret Frauen und Männer ab Ende 30 vorgestellt, die schon einiges in Ihrem Leben erreicht haben und gerne noch einige Schritte weiterkommen wollen. Welche Schritte dies auch immer für den Einzelnen sind.
Wer das Buch dafür in die Hand nimmt, ist ja aktiv auf der Suche nach Unterstützung. Und Unterstützung sollte glaubwürdig sein. Meiner Meinung nach sind die eigenen Geschichten am glaubwürdigsten. Ich bin greifbar, ich mache mich sogar angreifbar. Weil ich ehrlich bin – und damit hilfreich sein möchte!
Man kann ich anrufen oder mir schreiben und tiefer nachfragen. Anders ist es, wenn man etwas erzählt, das die Tante meiner Freundin von der Kollegin ihres Zahnarztes gehört hat. Da wird es mit der Glaubwürdigkeit schwieriger. Wenn es nicht glaubwürdig ist, ist es auch nicht nützlich.

Die eine oder andere Geschichte war tief vergraben, manchmal hat es ein wenig geschmerzt … oft hat es mich selbst verwundert, dass es so ausgegangen ist, wie es in der jeweiligen Geschichte wirklich ausging. Hie und da war ich auch erstaunt, dass mir zu jedem Fachpunkt, zu jeder Technik und zu jedem Tipp im Buch tatsächlich eine persönliche Geschichte eingefallen ist. Am Ende hat es mir gutgetan. Hinter diesem Buch kann und will ich stehen! Ein schönes Gefühl!

Dr. Christiane Gierke: Wenn Du zurückschaust: Was ist der größte Schattensprung, die wichtigste ErkenntnisDeines Lebens bis jetzt?

Gaby S. Graupner: Mein wichtigster Leitsatz ist: „Wir haben nur das eine Leben, machen wir etwas daraus!“. Ich habe konsequent den Schalter in meinem Gehirn auf: „Wie könnte es gehen?“ geschaltet.

Die meisten Menschen verschwenden viel zu viel Energie, um darüber nachzudenken, warum etwas nicht geht. Ich habe gelernt, einfach die Frage anders zu stellen, immer zu fragen, WIE es geht, wenn es mir denn wichtig ist.

Es gibt für alles einen Weg. Sicher passieren nicht immer alle Dinge so, wie wir es uns im ersten Moment vorgestellt haben, das wäre ja Träumerei. Ich denke, was in der Zwischenzeit passiert, hab aber auch einen Sinn. Oft wird uns dann erst klar, warum wir die eine oder andere Vorstellung hatten oder eben nicht wirklich wussten, was wir wollten und was unser Wille in der Realität bedeutet. Gut, dass wir jeden Tag die Freiheit haben, uns neu zu entscheiden! Denn jeden Tag zahlen wir einen Preis, egal ob es der Preis des eingefahrenen Weges ist oder der neue Preis für die Eroberung eines neuen Pfades!
Sich bewusst jeden Tag für seinen Preis zu entscheiden, ist der wirkliche Erfolg im Leben.

Dr. Christiane Gierke: Du hast den Preis bezahlt, Du hast neben Deiner Arbeit als Trainerin, Referentin, Unternehmerin und Mutter nachts und an den Wochenenden Dein neues Buch geschrieben. Nachdem es nun erfolgreich auf dem Markt ist und noch mehr Menschen in Deine Seminare und zu Deinen Vorträgen kommen, was sagen sie dazu? Wie haben die Leserinnen und Leser, kurz: die Menschen reagiert?

Gaby S. Graupner: Sie freuen sich, dass sie nicht mit außergewöhnlichen Fähigkeiten geboren sein müssen, um über ihren Schatten zu springen und Großes zu vollbringen. Nicht aus reichem oder adeligen Haus sein müssen. Nicht als erster Mensch auf dem Mars landen müssen oder den Weltrekord für Dauerschluckauf brechen müssen, um erfolgreich sein zu können.

Sie wissen nach dem Lesen meines Buches, dass sie sicher eine Chance haben, ihre Ziele zu erreichen und weiterzukommen. Das gibt ihnen Sicherheit und macht ihnen Mut. Den Mut, den jeder braucht um über seinen Schatten zu springen! Es freut mich sehr, dass ich dieses Feedback bekomme, es tut mir gut … und ich hoffe, dass ich damit einen kleinen Beitrag dazu leisten kann, dass viel mehr Menschen über ihren Schatten springen und ihr Glück da suchen, wo es vielleicht auf sie wartet.

Dr. Christiane Gierke: Das bringt mich zum Thema: Wo wartet denn Dein nächstes Glück (vielleicht) auf Dich: Was sind Deine nächsten Pläne – über welche Schatten springst Du selbst als nächstes?

Gaby S. Graupner: Ich habe noch viele Ziele, auch anspruchsvolle Ziele. Zum Beispiel will ich nächstes Jahr einige Monate auf einem anderen Kontinent leben. Ich will meine Vorträge in einer anderen Sprache halten. Ich werde weitere Bücher schreiben. Ich will mehr fürs Fernsehen machen - die ersten Kontakte sind geknüpft.

Und natürlich gibt es noch ein Projekt, das noch nicht spruchreif ist, aber noch einmal was ganz anderes sein wird, ein echter Schattensprung. Hier freue ich mich, wenn die Leserinnen und Leser des text-ur-Blogs mir die Daumen drücken … und ich werde gerne in nächster Zeit an dieser Stelle darüber berichten!

 Dr. Christiane Gierke: Gaby, darauf freuen wir uns - und danke für das Interview!

  

 

Gaby S. Graupner:

Schattensprünge: 13 Anstöße, um über sich hinauszuwachsen

Goldegg Verlag, 2014

ISBN: 978-3902991003

 


 

 

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